Lesedauer: 8 Minuten
LERNHACKS Sommerferien! Ein anstrengendes Schuljahr liegt hinter uns. Doch während für manche die schönste Zeit des Jahres anfängt, wissen andere nicht, was sie über die 6 Wochen mit sich anfangen sollen. Wie du deine freie Zeit mit einem eigenen Ferienprojekt ausfüllen kannst, erfährst du hier.
6 Wochen keine Schule: der Traum der meisten Schüler. Wenn dann die Euphorie der ersten Ferientage aber verklungen ist, stehen viele vor der großen Langeweile. Was tun? Für die, die nicht in den Urlaub fahren (was sich durch Corona sowieso als schwierig erweist), kann sich die eigentlich schönste Zeit des Jahres so in einen wahren Albtraum verwandeln. Wer sich keinen Ferienjob gesucht hat und auch nichts für das kommende Schuljahr vorbereiten möchte, muss jedoch nicht zwangsläufig 24/7 auf dem Sofa liegen und Netflix sehen. Erholsame und effiziente Aktivitäten zu finden, ist nämlich gar nicht so schwer, wie es zunächst aussieht. Hier ein paar Tipps, wie auch du deine Ferien zu unvergesslichen eineinhalb Monaten machst.
Urlaub, Ferienjobs und Co
Erholung sollte selbstverständlich an erster Stelle stehen. Doch nicht immer muss es der Urlaub im Ausland sein. Auch in der unmittelbaren Umgebung finden sich manchmal tolle Tagesausflugsziele. Vielleicht gibt es ja einen Badesee oder ein Freibad in der Nähe, das an heißen Tagen dein zweites Zuhause werden will. Oder soll es lieber ein Zelt-Trip mit Freunden werden? Dann Zelt und ein paar Freunde einpacken und los geht’s in den nahen Wald/zum Strand/in die Berge usw. Wem das alles zu stressig ist, dem könnte eine eigene Liege im eigenen Garten oder nahegelegenen Park gefallen… Möglich ist alles. Hauptsache, man kommt mal raus!
Der absolute Klassiker unter den Beschäftigungen älterer Schüler ist natürlich der Ferienjob. Hier kann man sein Taschengeld aufbessern oder schon etwas Arbeitserfahrung sammeln. Auch ein Praktikum ist in diesem Sinne möglich. Ferienjobs selbst kann man allerdings erst ab 15 Jahren und zunächst nur mit Zustimmung der Eltern machen (die genauen Bestimmungen findest du auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit). Wer weiß, vielleicht ist dein Traumjob ja schon dabei …
Vorbereitung auf das nächste Schuljahr
Was soll denn das jetzt? Es sind Ferien und man soll trotzdem Schule machen?! Natürlich nicht – zumindest nicht ausschließlich. Tatsächlich bieten sich die Sommerferien aber an, um Wissen aufzuarbeiten, das während des letzten Schuljahres irgendwie liegen geblieben ist. Dazu einfach alte Übungen erneut durchspielen oder – und das ist mein bester Tipp – sich Übersichten zu bestimmten Themengebieten anlegen. Das festigt nicht nur alten Stoff, sondern bereitet dich auch auf das nächste Schuljahr vor, weswegen ich diese Methode besonders angehenden Abiturienten rate (man kann nie früh genug mit Lernübersichten anfangen …).
Hinweis: Dies heißt keineswegs, dass man die ganzen Ferien mit Lernen beschäftigt sein soll! Vielmehr ist es eine gute Beschäftigung gegen Langeweile (gerne auch mit Musik im Hintergrund), wenn du mal wirklich nichts mit dir anzufangen weiß. Und Lernen tust du nebenbei auch!
Ferienprojekt für zuhause
Du hast die vorherigen Punkte in deine Planung mit einbezogen und trotzdem noch Zeit? Hier kann dein eigener Aktivitäten-Plan Abhilfe schaffen. Dieser soll weder einen konkreten Tagesablauf noch eine Liste zum Abarbeiten, sondern eher eine Sammlung von Ideen zum Zeitvertreib darstellen. Gibt es vielleicht etwas, dass du schon immer machen wolltest und nur noch nie dazu gekommen bist? Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, mal in deiner Fantasie zu graben. Schreibe eine Kurzgeschichte, gestalte ein Fotobuch des letzten Jahres, lerne eine neue Sprache: Dir sind keine Grenzen gesetzt! Und damit dein Projekt nicht gleich zu Anfang wegen mangelnder Motivation im Kern erstickt wird, kommen im Folgenden meine Tipps für eine bessere Ferien-Motivation.
1. Motivierter Start in den Tag
Kaum etwas ist so wichtig für Motivation wie ein guter Start in den Tag. Wir kennen das ja alle: Ferien, ausschlafen, nicht aus dem Bett kommen – eine ganz offensichtlich schlechte Methode, um sich für irgendetwas aufzurappeln. Stattdessen: Entwickle eine eigene Morgenroutine. Das ist produktiver als im Bett noch 10 Minuten herumzulungern und zu überlegen, ob du jetzt zuerst Sport machen oder frühstücken sollst. Denn ist erst einmal etwas Schwung in deinem Tag, kannst du diesen gleich für dein Projekt nutzen.
2. Von einem Tagesablaufplan nicht abschrecken lassen
Ein gewisser Tagesablaufplan kann auch sehr hilfreich sein. Das ist so wie feste Arbeitszeiten. Zeiten, in denen du keine Ausreden hast, jetzt etwas anderes als dein Projekt zu bearbeiten. Feste Pausen sind selbstverständlich ebenfalls ein Muss. Falls dir das zu anstrengend ist, kannst du ja mal deine Eltern fragen, wie sie ihre Homeoffice-Zeiten während des Corona-Lockdowns gemeistert haben. Bestimmt haben sie sich nicht einfach irgendwann, wenn sie mal Lust hatten, vor den Computer gesetzt und willkürlich Pausen gemacht. Letztendlich ist Arbeit ohne feste Struktur nämlich anstrengender als Arbeit mit Struktur. Denn so spannend es auch sein kann, sich von sinnlosen Sprachnachrichten auf WhatsApp ablenken zu lassen, so nervig kann es mit der Zeit werden.
Damit du so einen ungefähren Überblick hast, was ich dir hier überhaupt übermitteln möchte, habe ich dir einen Halbtagsplan, dem ich folgen würde, beispielhaft zusammengestellt:
- 8:00 Uhr: Aufwachen und lesen
- 8:15 Uhr: Aufstehen und Frühstück
- 8:25 Uhr: EIN Motivationsvideo auf YouTube
- 8:30 Uhr: Arbeitsblock 1
- 10:00 Uhr: 10 min Pause
- 10:10 Uhr: Arbeitsblock 2
- 11:40 Uhr: Mittag vorbereiten/Mittagspause
- 13:00 Uhr: Arbeitsblock 3
- ab 14:30 Uhr: individuelle Nachmittags- und Feriengestaltung 🙂
Anmerkung für Langschläfer:
Die geborenen Langschläfer, die sich mit diesem Plan nicht identifizieren können, müssen jetzt nicht jeden Morgen 8 Uhr aufstehen. Jeder sollte seinen eigenen Arbeitsrhythmus finden und daraufhin auch seinen eigenen Tagesablauf entwickeln. Mancher ist zum Beispiel abends produktiver. Nun gut. Dann arbeitet man eben abends. Wichtig sind wie gesagt nur die Arbeitsstruktur und – nicht zu vergessen – ein gesunder Schlafrhythmus.
3. Die Methode der Selbst-Erpressung
Achtung: Diese Methode funktioniert nur mit einem festen Ziel im Hinterkopf und dem eigens gesetzten Grundsatz, seine Versprechungen sich selbst gegenüber zu halten.
Alle, welche das vorige Achtung! nicht abgeschreckt hat, können sich an der Selbst-Erpressung versuchen. Eine Methode, die ich für mich als absolute Hilfe zur Selbstdisziplin – und zur Einhaltung meines Tagesplans – gefunden habe. Das Prinzip ist nichts weiter als: Wenn ich mich jetzt nicht vom Serien schauen (also dem, das dich ablenkt) losreißen kann, fällt es für die nächsten zwei Tage ins Wasser. Wenn ich jetzt aber endlich mit dem ersten Kapitel anfange, ist vielleicht noch vor dem Mittag eine weitere Folge meiner Lieblingsserie drin.
Das klingt auf den ersten Blick alles andere als motivierend, ich weiß. Und schließlich hindert dich niemand daran, die Abmachung, die du mit dir selbst gemacht hast, wieder zu brechen. Es liegt alles in der Hand deines Willens, dir selbst zu beweisen, dass du hier etwas Größeres schaffen kannst, nämlich dein ganz eigenes Buch. Das läuft dann, poetisch ausgedrückt, auf einen sich mit der Zeit immer weiter steigenden Wettkampf hinaus: Wie oft kannst du deinen inneren Schweinehund besiegen und wie weit kannst du letztendlich über dich selbst herauswachsen? Zugegeben: diese Art der Motivation braucht schon eine gewisse Grundmotivation, doch der sich steigernde Effekt am Ende wird dich überraschen.
Das Ziel dieser Hinweise
Wer langfristig seine Motivation halten will, sollte zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation unterscheiden können. Extrinsische Motivation (von außen) sollte dabei nur der Weg zum Ziel und nicht das Ziel selbst sein. Natürlich können Anerkennung, Belohnungen usw. dich wirklich in deinem Schaffensprozess weiterbringen, doch letztendlich muss die Motivation für dein Projekt von dir selbst (intrinsisch) kommen. Erinnere dich, was dich zu diesem Projekt gebracht hat. Interesse? Neugier? Einfach etwas Eigenes zu schaffen? Was möchtest du damit erreichen?
Weitere Tipps
- Schlaf, Essen, Trinken usw. liefern dir die nötige Energie.
- Pausen sind essenziell für Produktivität und Motivation. Setze dir feste Zeiten und versuche deine Augen zu entlasten, etwa durch Sport oder einen kurzen Spaziergang.
- Belohnungen sollten nicht der Grund für deine Arbeit sein, doch es ist eine unheimliche Motivation, auch kleine Fortschritte zu würdigen.
- Stehe selbstbewusst zu deinem Projekt. Übernimm Verantwortung für das, was du erreichen willst und sprich es laut aus.
- Und letztendlich: Hab Spaß!
Wenn dir jetzt immer noch nichts einfällt, was du machen kannst, findest du unter diesem Link eine Liste mit 100 spannenden Aktivitäten in den Sommermonaten. Motivation während der Schulzeit findest du hier. Vor Schulbeginn solltest du die Zeit aber nutzen, um noch einmal einen Endspurt in der Vorbereitung für das neue Schuljahr hinzulegen.