Tschüss 12/2! – Wie man der Schule Goodbye sagt

Lesedauer: 2 Minuten

Hundertwasserschule, Wittenberg
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Wittenberg_Hundertwasserschule.jpg

LEBENSSTORYS 12/2, das – wie immer gesagt wird – kürzeste und stressigste Kurshalbjahr der Oberstufe liegt hinter mir. Es war tatsächlich extrem kurz (hallo Corona …) und durchaus stressig, doch in vielen Hinsichten auch überraschend.

Endspurt: ein letztes Mal konnte ich Punkte sammeln vor den großen Abiturprüfungen. Natürlich war ich zu Beginn von 12/2 (eine Bezeichnung für das vierte und letzte Kurshalbjahr der Oberstufe) mehr als nur motiviert, mein Bestes aus mir herauszuholen. Es stellte sich als schwer heraus, diese Motivation auch in der Klausurphase aufrecht zu erhalten, doch irgendwie kämpfte ich mich ohne größere Verluste (Ausnahme war hier nur meine Wirtschaftsklausur) durch den Berg an Aufgaben und Lernen. Erst jetzt, nach Notenschluss (nie wieder Schulnoten!), erlaube ich mir, wieder lockerer mit dem Erledigen der Schulaufträge umzugehen.

Die Kunst, genug Noten zu bekommen

Ein kalter Winter stand uns 12. – Klässlern bevor

Es gibt zwei Arten von Lehrern:

  1. solche, die gleich zu Anfang von 12/2 alle Tests knallhart durchziehen, um zu verhindern, dass sich die Arbeiten in der Klausurphase stapeln (das trifft etwa auf 1/5 aller Lehrer zu) und
  2. solche, die stur ihren Unterricht abarbeiten, egal, wie viele Arbeiten in den anderen Fächern geschrieben werden.

Ich persönlich bevorzuge tatsächlich erstere Variante, denn so hat man alle benötigten Noten schnell fertig und kommt am Ende des Halbjahres nicht in Stress.

Was viele nicht wissen, ist, dass in 12/2 in allen prüfungsrelevanten Fächern die Vorabiturprüfungen/Klausuren über 200 min dauern. Eine erschreckende Tatsache, welche zahlreiche Unterrichtsversäumnisse in anderen Fächern mit sich bringt. Wir hatten dazu noch das Pech, dass die Corona-Pandemie nur 2-Raum-Unterricht möglich machte, d.h. es durfte nur eine bestimmte Schüleranzahl in einem Raum sein, sodass der Lehrer quasi in zwei Räumen gleichzeitig unterrichtete. Dies erschwerte das Vorankommen mit dem Stoff nur noch weiter.

Im Februar erkrankte zudem eine Schülerin unseres Jahrgangs an der britischen Variante des Virus. Die Konsequenz war eine 10-tägige Quarantäne samt Distanzunterricht für den gesamten Jahrgang – in der Klausurphase.

Lernen, essen, schlafen

Zeit für Veränderungen

Der Klausurplan wurde im Anschluss noch einmal vollkommen neu aufgestellt – schließlich drängte die Zeit. Es waren nur noch 3 Wochen bis zu den Osterferien und bis dahin musste der Großteil der Noten fertig sein. Wie stressig das war, kann man sich vorstellen. Jetzt zahlte sich aus, wenn der Lehrer die notwendigen Noten schon zusammen hatte. Lernen, essen, schlafen – so sah mein Tagesablauf aus. Dass durch Corona noch einige meiner Hobbys ausgefallen waren, sah ich als Glück.

Doch auch diese drei Wochen vergingen und schnell waren die Osterferien und mein 18. Geburtstag da. Dass ich eine eigene Kamera bekam, war ein tolles Geschenk. Doch dass ich mit meiner Volljährigkeit nun alleine Auto fahren durfte, war die Kirsche auf der Sahnetorte und erleichterte meinen Alltag immens. So startete ich positiv in die letzten 3 Schulwochen meines Lebens. Erleichtert, dass es keine Noten mehr geben würde, macht Schule halbwegs wieder Spaß.

Bezüglich meiner Zeugnisnoten für 12/2 wurde ich überrascht. Bis auf ein Fach, in dem ich aufgrund einer seltsamen Klausur abgefallen war, hatte ich mich in allen Fächern gehalten oder sogar verbessert. Meine harte Arbeit hatte sich ausgezahlt und mich in nicht wenigen Fächern mit schwindelerregend hohen Werten belohnt.

Endphase von 12/2

Viele Lehrer gingen jetzt dazu über, all diejenigen, die im jeweiligen Fach keine Prüfung haben würden, für ihre Prüfungen lernen zu lassen. Es wurde also ein Raum des Selbststudiums parallel zum Unterricht angeboten. Und tatsächlich nutzte eine große Anzahl der Schüler dieses Angebot – nicht, wie man denken könnte, um dem Unterricht zu entkommen. Sondern wirklich um zu lernen. Schon die letzten Tage sah man überall die Bio-Prüflinge mit ihren Lernbüchern rumlaufen. Gute 200 Seiten Lernstoff mussten sie im Kopf beherrschen. Ich weiß schon, warum ich mich damals gegen Bio entschieden habe.

Ich selbst beschäftigte mich intensiv die ganze 12/2 über mit Physik. Ich hatte allemal den Anspruch, darin gut zu sein, schließlich will ich dieses Fach später studieren. Für Mathe und Englisch konnte ich nicht viel lernen – da heißt es: können oder untergehen (poetisch gesehen). Lediglich Deutsch, überlegte ich, sollte ich mir vielleicht noch anschauen. …

Tipp: Du willst nicht untergehen in Mathe? Keine Angst, das musst du auch nicht. Finde hier heraus, wie du mit wenigen Tricks bessere Noten schreibst. Denn jeder kann Mathe!

Bye, bye, Unterricht!

Mittlerweile ist der letzte Schultag von 12/2 fast vorbei. Die Chaoswoche oder „Actionweek“ ist offiziell rum – 5 Tage Verkleiden, wenig Motivation und kreisende Gedanken um das baldige Abitur. Zwei Runden ziehen wir um unsere bunte Schule – natürlich mit Masken. Jubelrufe jüngerer Schüler aus dem Schulgebäude dringen an unsere Ohren, sogar mein Mathelehrer winkt aus dem Fenster. Wir machen ein letztes Gruppenfoto und hören eine kurze Rede, welche man etwa so zusammenfassen kann: „Und ich möchte mich noch bei euch bedanken. Das waren, glaube ich, die coolsten 12 Jahre, die ich bis jetzt hatte.“

12/2: bye, bye Schule!
Frei von Schule!

Nach dem abschließenden Applaus muss ich mich erst einmal sammeln. Nie wieder werden wir zusammen in Klassenräumen sitzen und den Vorträgen der Lehrer lauschen – wobei: unser Physiklehrer hat uns angeboten, noch vor den Prüfungen nächste Woche extra Übungsstunden durchzuführen. Und so ein Angebot auszuschlagen, wäre dumm. Die meisten haben ihre erste Prüfung bereits am Montag (ich nicht), sollten es also mit dem Feiern nicht zu weit treiben – Corona setzt schließlich auch seine Grenzen.

Und ich? Kann meine Gedanken noch immer nicht ordnen. Das Leben nach der Schule – nach 12/2 – werde ich wohl erst nach Abschluss der schriftlichen Prüfungen realisieren. Danach bleiben mir (neben der wohl nicht so stressigen mündlichen Prüfung) die Erinnerungen an eine seltsame und nervenaufreibende Zeit, und natürlich meine Lernübersichten – welche ich für mein Studium, aber auch für diesen Blog wohl noch aufarbeiten werde.

Fortsetzung folgt…

Du willst wissen, wie ich die Abiturprüfungen empfunden habe? Zu den schriftlichen Prüfungen geht es hier und zur mündlichen Prüfung hier.

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